Montag, 29. April 2019

Fahrt zur Partnerschaftsgemeinde Ilfracombe/England - Bericht Teil 1 (2019)

Kleiner Bericht aus meiner Sicht als Musiker der Kolpingskapelle Herxheim:

Zusammen mit dem Freundschaftskreis Herxheim/Ilfracombe besuchte die Kolpingskapelle Herxheim kurz nach Ostern die Partnerschaftsgemeinde im Südwesten Englands. Der letzte Besuch der Kolpingskapelle war im Jahr 2010 und wir wollten gerne wieder Ilfracombe besuchen, da wir sehr schöne Erinnerungen an unseren letzten Aufenthalt noch hatten.





Ilfracombe ist eine Kleinstadt mit ca. 12.500 Einwohnern an der Nordküste der südwestenglischen Grafschaft Devon und touristisch geprägt. Sie hat einen kleinen Naturhafen, der dominiert wird von dem natürlichen Wahrzeichen der Stadt, dem Hillsborough Hill. Das Bild ist auch von diesem Berg aus aufgenommen.

Interessant das Leitbild der Stadt auf der Homepage: 
„Die gesündeste, wohlhabendste, freundlichste, zukunftsorientierteste und charakteristischste Küstenstadt im Südwesten zu sein; richtig groß, nachhaltig und attraktiv für moderne Unternehmen unterschiedlicher Art und Größe, für Touristen und für Anwohner."   Also, das ist doch was !!!


Los ging es am Ostermontag um 18:00 Uhr mit dem Hetzler-Bus vom Platz St. Apollinaire in Herxheim.

1.200  Kilometer Anreise bis Ilfracombe lagen vor uns  -  über Luxemburg – durch Belgien - Fahrerwechsel in Brüssel - zur Fähre nach Dünkirchen.

Nach der Passkontrolle um 6:00 Uhr - wir spürten schon den Brexit, alle mussten ihren Koffer aus dem Bus nehmen und mit dem Koffer durch die Zoll-Kontrolle, ebenso Probleme mit einem zu jungen Musiker (noch keine 16 Jahre alt) - aber wir konnten nach zähen Verhandlungen alles regeln, dann schnell auf die Fähre, bei ruhiger See setzen wir in 2 Stunden über nach Dover. Vor dort direkt weiter bis nach London, wo es zunächst schwierig war einen Parkplatz für den Bus zu finden. Die Park-Line am Hyde-Park war gesperrt und dann war die Frage wohin ?  Wir fanden doch noch ein Plätzchen, direkt an der Themse unweit des Houses  of Parliament. Der eingerüstete „Big Ben“ markierte quasi unseren Parkplatz – somit konnte jeder leicht wieder an den Bus zurückfinden.Dann war es Zeit zu Frühstücken - direkt am Themseufer – Dosen wurden aufgemacht – Kranzkuchen geschnitten – Kaffee duftete – jeder konnte sich stärken (Dank an Michael für die Vorbereitungen), man musste die Uhr noch eine Stunde zurückdrehen und ja sehr wichtig – wir fahren jetzt „links“ mit dem Bus.




In kleinen Gruppen galt es jetzt individuell die Innenstadt zu erkunden. Vorbei an der Downing Street Nr. 10 – die Premierministerin war leider gerade nicht da und mit dem Brexit beschäftigt – zum Trafalgar Square -  was ein Verkehr – obwohl doch die Innenstadt nur noch mit Sondergenehmigung befahren werden darf.  Links ab über  „The Mall“ zum Buckingham Palast – um 11:00 Uhr wollten wir die Wachablösung der Leibgarde –  die Horse Guards mit ihren prächtigen Bärenfellmützen -  sehen - aber es fand keine Wachablösung statt - Grund war eine Großdemo in der Innenstadt ! 


um 12:00 Uhr ging es dann bereits weiter Richtung Ilfracombe -  220 Meilen Fahrt – vorbei an Bristol und Taunton.

Um 17:30 Uhr erreichten wir Ilfracombe – steil ging es hoch zur Unterkunft der meisten Musikerinnen und Musiker dem Ilfracombe Holiday Park.  Dort wurden wir schon erwartet und uns ein warmer herzlicher Empfang bereitet. Das Wetter war gut und die Temperaturen angenehm, doch das sollte sich bald ändern !!



Am nächsten Morgen um 10 Uhr stand ein Kurz-Empfang der Bürgermeisterin Val Gates auf dem Programm.




Anschließend fand in mehreren Gruppen ein interessanter Stadtrundgang mit ausführlichen Erläuterungen zur Geschichte und einzelnen Bauwerken statt. Wichtigstes Utensil: der Regenschirm !


Blick in die High Street - wir dachten, die hätten schon die 20er Zone - aber es sind ja Miles keine km

es gibt unzählige Geschäfte, Cafe's und Pub's




Ins Auge fielen uns sofort die „Kühltürme“ die aussehen wie bei einem Miniatur-Kernkraftwerk – in Wahrheit das moderne Theater der Stadt – schon eine ausgewöhnliche Architektur. Ich kannte noch die inzwischen abgerissene Caroussel-Bar im viktorianischen Stil – passte vielleicht besser in die Landschaft ?




Neu auch für uns die Statue im Hafen.

Der Hafen von Ilfracombe gelangte 2012 spektakulär in die Schlagzeilen der Weltpresse, nachdem der britische Künstler Damien Hirst dort seine 25 Meter hohe Bronzestatue Verity aufstellen ließ, was in der Bevölkerung von Ilfracombe nicht unumstritten war. Die Statue stellt eine schwangere Frau dar, die ein Schwert in die Höhe hält, während sie die Waage der Gerechtigkeit trägt und auf einem Stapel Gesetzbücher steht. Gewöhnungsbedürftig ist, dass die Hälfte der Skulptur die innere Anatomie der schwangeren Frau zeigt, wobei der Fötus deutlich sichtbar ist.

Nachmittags ging es - bei Regen - mit dem Bus ins Umland von Ilfracombe, nach Lynton / Lynmouth im Exmoor Nationalpark.
Wie häufig in England wird auch hier der Nationalpark von kleinen Steinmauern als Feldbegrenzungen durchzogen.
Während Lynmouth mit Hafen direkten Meerzugang hat, "thront" Lynton auf der Felsklippe oberhalb. 




Interessant ist die Lynton and Lynmouth Cliff Railway , eine unter Denkmalschutz stehende Wasserballastbahn, welche die Nachbarorte Lynton und Lynmouth an der Nordküste Devons miteinander verbindet. Die Strecke ist 263 Meter lang und überwindet einen Höhenunterschied von 150 Metern, was einer Neigung von 57 % entspricht.

Danach hatten wir uns einen Cream mit Tea und ein Stück Kuchen verdient.






weiter mit Teil 2